Freitag, Juli 28, 2006

History, History


Ich berichte nun über die Geschichte meine geliebten Heimatstadt, Alzenau, die Stadt im Grünen. Die ersten Siedler auf dem Gebiet des heutigen Alzenau waren Kelten, gelassene listige Menschen, also die erste Ähnlichkeit mit mir. 3000 Jahre lebten sie in Frieden, betrieben Ackerbau und genossen ihr Leben bis die Chatten kamen, die Männer abmetzelten und sich die Frauen zum Weib nahmen. Die Chatten waren harte Krieger, gute Schwimmer und Reiter, die nächste Ähnlichkeit mit mir und sie schnitten ihrer Bärte erst dann wenn sie einen Mann umgebracht hatten und ließen ihn wieder wachsen bis sie das nächste mal jemanden niedergemetzelt haben. Die Chatten (die heutigen Hessen) lebten in Einklang mit der Natur mitten in den Wäldern und keiner traute sich in ihr Land bis die Römer kamen aber die mussten für diesen Frevel teuer bezahlen. Von ihrem Stützpunkt im heutigen Großkrotzenburg wagten sie einen Vorstoss in den Urwald um dort ihr blaues Wunder zu erleben. Ihre Sicht vom barbarischen Germanen bestätigte sich durch das was sie dort erlebten. In einer kleinen Version der Schlacht im Teuteburger Wald versanken die Streitwagen, Katapulte und Balisten in den Sümpfen und um sie rum hörten sie raschelnde Geräusche. Die Römer waren sichtlich verängstigt und das hatte einen guten Grund, nachdem sich die Lage scheinbar beruhigt hatte und die Römer unaufmerksam waren stürtzen sich die Chatten von den Bäumen auf die Römer nieder und veranstalteten ein Gemetzel, verzogen sich wieder im Dickicht und wiederholten die selbe Prozedur immer und immer wieder. Nachts als die meisten Römer schliefen kam dann der entscheidende Todestoss. Später wurde das Gebiet ins Westfränkische Reich eingegliedert und im Jahre 1000 gründeten Fränkische Siedler Wilmundsheim, den Vorgänger von Alzenau. Und wieder ein Stück meiner Abstammung, die Franken waren intelligent, kreativ und organsierte Militärtaktiker, passt wieder auf mich. Wilmundsheim entwickelte sich im Mittelalter zu einer Stadt an der Salzroute, Weinbau wurde im großen Stil betrieben, Farmer, Handwerker und Soldaten machten diese Stadt zu einem blühenden Zentrum der Gegend. Im 12.Jahrhundert ritt Kaiser Barbarossa von seiner einen Kaiserpfalz Seligenstadt zu seiner anderen Kaiserpfalz Gelnhausen die Salzstraße entlang als ihn auf Höhe Alzenau Räuber angriffen. Die Männer des Kaisers waren zu wenige um der massiven Anzahl Räuber die Stirn bieten zu können, fast waren sie verloren, doch es eilten ihnen eine Schar Alzenauer Bauern bewaffnet mit Mistgabeln zu Hilfe, die die Räuber alle umbrachten. Dafür versprach ihnen der edle Kaiser Barbarossa ewige Verbundheit und befreite sie von allen Steuern für alle Zeiten, so enstand das Freigericht. Die Bauern, Handwerker und Händler des Gebietes um Wilmundsheim konnten frei ihren Tätigkeiten nachgehen ohne irgendjemand was abzugeben von dem was sie sich erwirtschaftet hatten. Und so blieb es auch eine Weile. Im 12.Jahrhundert wurde das Freigericht dem Mainzer Fürsten zugesprochen, einem gebildeten edlen katholischen Adeligen der Alzenau die Verbundenheit erhielt und sie weiter keine Steuern zahlen mussten. Die Mainzer bauten die heftige Burg Alzenau, der davon rührte das am Fuße der Burg die heute ausgestorbenen Elzen standen und im hochfränkischen Dialekt des Mittelhochdeutschen wurde das E wie A ausgesprochen. Die Burg wurde gut angelegt auf einem Berg aus dickem Stein und mit vielen Verteidigungsmöglichkeiten wie Pechgießern, Armbrustschützen, Pikenieren und später Kanone deren Halterungen heute noch existieren. Doch Alzenau hatte einen Feind, den fiesen Hanauer Grafen der es auf diese schöne Gegend abgesehen hatte. Wie Isnogud unternahm er mehrere erfolglose Versuche die Stadt zu erobern aber alle konten vereitelt werden und viele Hanauer Angreifer starben. Im dreissigjährigen Krieg schließlich sah er seine Chance. In der Sylvesternacht 1630/31 betranken sich die Mainzer Soldaten heftig und feierten was das Zeug hielt, der Mainzer Fürst höchstpersönlich war erschienen um der Feier beizuwohnen. Keiner hielt mehr Wache, alle waren sturzbetrunken und ausgelassen. Ein wildes Gelage mit Speis, Trank, Weib und Gesang zog alle in ihren Bann. Etwas nördlich lagerten der fiese Schuft von Hanauer Grafen mit seiner Armee und seine schrecklicher Verbündeter König Karl Gustav und die ganze schwedische Armee die mit Gewalt die Lehre Luthers verbreitete und deren Hilfe sich der ebenfalls protestantische Hanauer Graf sich zu Nutzen machen wollte um Alzenau zu erobern. Und so geschah es das die Schweden den Berg runterstürmten (die heutige Schwedenstraße, an der Ecke Burgstraße / Schwedenstraße lebte ich 14 Jahre, also genau am Punkt des Geschehens) und die Burg eroberten. Die Mainzer wurden alle ermordet bis auf den Fürst und seine sieben treusten Gefolgsleute die Richtung Osten ritten und im erzkatholischen Dorf Kälberau Untschlupf fanden, dem Stadtteil in dem ich heute lebe. Die Schweden zogen nach Westen und richteten ein Massaker unter der Bevölkerung Wilmundsheim an, brannten viele Gebäude nieder und zogen weiter. Die Hanauer blieben in Wilmundsheim und suchten nach dem Fürsten doch sie fanden ihn nicht. Die Schweden setzten ihren Vernichtungszug fort und brannten das Bauerndorf Prischoss völlig nieder um schließlich bei Dettingen auf die Königlich-Bayerische Armee zu treffen die die Schweden in der Völkerschlacht bei Dettingen die Schweden alle umbrachten. In der Zwischenzeit rebellierte die Bevölkerung Wilmundsheim unter ihrem tapferen Anführer Lukas der Silberschmied (Garantiert ein Vorfahr von mir) und brachten alle Hanauer um. Der schändliche Graf wurde von Lukas dem tapferen Silberschmied persönlich mit seinem Schmiedehammer erschlagen. Wilmundsheim war weiterhin frei aber der Krieg hatte Wilmundsheim schweren Schaden zugefügt und die Pest gab der Stadt den Rest. 100 Jahre später wurde auf den Trümmern Wilmundsheim Alzenau errichter benannt nach der Burg auf dem Berg. Schnell wuchs die Stadt und viele Felder, Wein und Tabakanbau enstanden um die Stadt. Wieder wurde Alzenau zu einem Handelszentrum. 1802 sprach Napoleon Alzenau Hessen-Darmstadt zu und vorbei war es mit der Steuerfreiheit, aber das tat dem Wachstum keinen Abbruch. Nach den napoloeanischen Kriegen wurde Alzenau ein Teil Bayerns und darauf ist die Alzenauer Bevölkerung bis heute stolz. Das ist sehr komisch überall die Bayerischen Flaggen zu sehen. Als Bayern sehen sich normalerweise nur die richtigen Bayern, die Franken sehen sich selbstverständlich als Franken und empfinden es als Beleidigung als Bayern bezeichnet zu werden während die Alzenauer, Aschaffenburger uns sonstige Einwohner von „Bayerisch-Rhein-Main“ stolz auf ihr Bayertum sind obwohl wir eigentlich ein hessisch-fränkisches Mischvolk sind das einen eindeutigen Frankfuter Dialekt spricht und auch in der Agglermation der Stadt liegt aber gleichzeitig auch im Grünen. Im Zweiten Weltkrieg erwies sich wieder ein Alzenauer als Held. Michel Antoni, der damalige Bürgermeister, nach dem auch eine Straße benannt ist. Als die amerikanischen Truppen anrückten fuhr er ihnen mit seinem Fahrrad mit einer weißen Fahne entgegen und verhinderte so einen Einmarsch in Alzenau, dem man nicht hätte standhalten können. So blieb Alzenau verschont während der Kahlgrund verwüstet wurde weil die Landser erbitterten Widerstand leisteten. Diese widerspenstigen Hinterwälder waren unsere Antwort auf die Rednecks. Hart arbeitende Bauern, ungebildet, nicht fähig zu lesen, ihre eigenen Gesetze lebend und stets ihre Heimat verteigend auch gegen eine Übermacht gegen die sie keine Chance haben. Nach dem Krieg wuchs Alzenau weiter und durch die New Economy wurde Alzenau zu einem bedeutenden Wirtschaftstandpunkt. Ist schon ein schönes Städtchen unser Alzenau. Zu Recht die Stadt im Grünen genannt, 80% sind Wald, Felder und Wasserflächen, eine schöne einladenen Atmosphäre. So gar die Juden kommen zurück in ihre einstige Heimat die sie damals wegen diesem Hurensohn Hitler verlassen mussten. Besucht uns doch mal.

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