Montag, Juni 12, 2006

Intermord AG Teil 4

Nachdem mein Vorgänger auf so tragische Art verstorben ist wurde eine Stelle bei der Intermord AG frei. Ich las die Anzeige in der Daily Interzone die mein Interesse weckte. Mein gesamtes bisheriges Leben, also 37 verschissene Jahre habe ich in diesem verrufenen Freihafen verbracht. Ich wurde hier geboren, mir wurde hier eine islamisch-mystische Erziehung zu teil und ich lernte hier meinen ersten Freund kennen, Achmed, ein hübscher haariger marokkanischer Bengel. Ja auch ich leide unter dem Familienfluch der Lees, Homosexualität. Mein Vater Bill versuchte stets diese sexuelle Abartigkeit zu bekämpfen bis er sie sich eingestand und naja glücklich war er eigentlich nie, ständig umringt von feindlichen Agenten und finsteren Absichten. Annexia wurde ihm schließlich zur Todesfalle aus der es kein Entkommen gab, gefressen von einer riesigen Kakerlake. Über meine Mutter Joan weiss ich nicht viel, nur das mein Vater sie erschossen hat. Aber scheiss auf die Vergangenheit, wir sind im Jetzt und Hier und genau von dort werde ich jetzt berichten. Das Büro ist ganz passabel, ein Drehstuhl, ein Tisch, ein High-Tech-Pc auf den ich sofort Quake 4 installiert habe, eine schöne Aussicht und das Klima ist auch in Ordnung. Dieser Ständige Regen hat was beruhigendes, am liebsten wäre es mir wenn er niemals aufhört. Sonne habe ich genug gesehen in meinem Leben, in Interzone wäre man froh über jeden Regentropfen. Zumindestens die Leute die unfreiwillig dort hin kamen was ungefähr 60% der Bevölkerung ausmacht. Jeder will weg doch die wenigsten schaffen es, zu sehr hat diese verruchte Stadt die Menschen in ihrer Gewalt. Die Sekretärin, die alte Schleimfotze hab ich sofort rausgeworfen und zwar mit nem Arschtritt und mir stattdessen einen adretten Sekretär zugelegt der seine Funktion mit Fleiss und Können erfüllt in allen Positionen. Jetzt sitz ich hier, den Kopf voll mit Whiskey und Kokain und das Verlangen es drängt mich. Die ganze Arbeit, der Sex, die Drogen, der Alkohol nichts kann mich wirklich ablenken von dem nach was es mich drängt, dieses verdammte Dope, süße Verführerin, meine Venen pochen und verlangen nach dem Gift das mich einwickelt in eine Decke aus Geborgenheit. Aber ich werde stark bleiben, hier ist nicht Interzone und auch nicht die 90er Jahre. Ich habe es geschafft, ich bin weg, ich bin in einer normalen Stadt mit normalen Leuten und ich habe die Chance endlich die Vergangenheit von mir und meiner schicksalsgeschlagenen Familie abzuschütteln. Ein Meeting steht an um 17.30, mein erstes Meeting. Ich bin nicht nervös und doch frage ich mich was mich dort erwartet, was erwarten sie von mir. Ich schänke mir noch mehr Whiskey ein um die Unsicherheit zu überspielen und zocke etwas Quake 4, dieses verdammte fette Biest, wie macht man das fertig. Die Lippen des Sekretärs sind schon ganz geschwollen von dem vielen Blasen, aber die Schlampe muss weiter saugen, für was wird er denn bezahlt. Nach der Arbeit werde ich mich mit meinem alten Freund Horatio treffen auf ein paar Bier und etwas Lucy in the Sky with Diamonds, auf die alten Zeiten voller Psychedelischer Erfahrungen und wildem Rumgepoppe auf der Couch. Die Bilder an der Wand lassen auf einen wirklich kranken Menschen schließen, ich lass sie hängen, das hat Stil. In 15 Minuten beginnt das Meeting, ich werde mir noch ne Line reinziehen, mich frisch machen und dann mach ich mich auf den Weg in den Konferenzraum, hoffentlich ist junges frisches Fleisch anwesend.

Teil 1-3 gibts hier

http://kreativbetrunken.blogspirit.com
http://myblog.de/germanpsycho
http://myblog.de/die_heldin

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Okay, mal was ganz anderes. Kann man machen.

Jedenfalls danke für's Weiterschreiben. Hoffentlich findet sich jemand für Teil V...

Dav hat gesagt…

Ja, jedes mal en anderer Autor, so wie bei Four Rooms, einer von Gonzo - Die Wahrheit würde gut passen, unter meinen Links zu finden